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Kiezspaziergang: Nünthel, Freymark und Hoffman sind im Nordosten unterwegs

Der Kiez­spa­zier­gang von Stadt­ent­wick­lungs-Stadt­rat Wil­fried Nün­thel, Spit­zen­kan­di­dat der CDU für die Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung (BVV), und Dan­ny Frey­mark, Direkt­kan­di­dat für das Abge­ord­ne­ten­haus, führ­te zunächst die Stra­ße An der Mar­ga­re­ten­hö­he ent­lang.

Und dort gleich zur Regis­trie­rung von drei Ärger­nis­sen: zu schnell fah­ren­de Autos in der Tem­po-30-Zone, ille­ga­le Müll­ab­la­ge­run­gen am Rand oder in Ein­buch­tun­gen der schma­len Stra­ße und das brach­lie­gen­de Gelän­de, das zu DDR-Zei­ten die Poli­zei zu Aus­bil­dungs­zwe­cken nutz­te.

Schand­fleck soll Land­schafts­park wer­den
Die lan­des­ei­ge­ne Flä­che mit halb­ver­fal­le­nen Gebäu­den wird von der Ber­li­ner Immo­bi­li­en Manage­ment GmbH (BIM) ver­wal­tet, infor­miert Wil­fried Nün­thel. Die­se ist auch für Ord­nung und Sicher­heit dort ver­ant­wort­li­ch. »Ein­sturz­ge­fahr, Betre­ten ver­bo­ten«, steht auf einem Schild am ver­schlos­se­nen Zugang zum Gelän­de. Künf­tig soll die­ses als Land­schafts­park gestal­tet wer­den, mit Spa­zier- und Fahr­rad­we­gen – eine Aus­gleichs­maß­nah­me für Ver­sie­ge­lung von Flä­chen bei Bau­maß­nah­men in der Ber­li­ner Innen­stadt, wenn ein sol­cher Aus­gleich dort nicht mög­li­ch ist. Dafür zah­len dann die Bau­her­ren. Ers­te Kos­ten­schät­zun­gen belau­fen sich auf 6 bis 7 Mil­lio­nen Euro. »Bis jetzt gibt es aber kei­ne kon­kre­ten Maß­nah­men, die dem Are­al zugu­te kom­men könn­ten«, sagt der Stadt­rat. Es sei zwar ein­mal ein Pro­jekt in Ste­glitz im Gespräch gewe­sen, das 3 bis 4 Mil­lio­nen Euro für die Her­rich­tung der maro­den Lie­gen­schaft in der Mar­ga­re­ten­hö­he gebracht hät­te, aber seit einem Jahr habe der Bezirk davon nichts mehr gehört, so Nün­thel. Es wird also wohl noch etwas dau­ern mit der Besei­ti­gung des Schand­flecks.

Rund­schrei­ben zur ille­ga­len Abfall­ent­sor­gung
Eine älte­re Frau hat einen Ord­ner mit­ge­bracht – eine Doku­men­ta­ti­on dar­über, wie das Gebiet immer wie­der ver­müllt wird. Oft lie­gen Plas­tik­sä­cke vol­ler Abfall her­um, manch­mal auch Gewer­be­müll, hin und wie­der wer­den sogar nicht mehr gebrauch­te Möbel dort plat­ziert. »Das ist so unver­ständ­li­ch, hier­her müs­sen es die Leu­te doch auch mit dem Auto trans­por­tie­ren. Da könn­ten sie doch gleich zum Recy­cling­hof fah­ren,« sagt ein Mann. Im Gar­ten hin­term Haus der Fami­lie Breit­feld, die die gan­ze Run­de zu einer Erfri­schung im Schat­ten ein­ge­la­den hat­te, geht die Dis­kus­si­on wei­ter. Dan­ny Frey­mark, seit 2011 für die CDU im Abge­ord­ne­ten­haus, gefällt die Anre­gung, ein Rund­schrei­ben an die Anwoh­ner zu ver­fas­sen, in dem noch­mals auf die Mög­lich­kei­ten der kos­ten­lo­sen Ent­sor­gung auf den Recy­cling­hö­fen der Ber­li­ner Stadt­rei­ni­gungs­be­trie­be (BSR) auf­merk­sam gemacht wird. Pro Tag kann dort jeder Ber­li­ner gra­tis einen Kubik­me­ter Abfall und 20 Kilo­gramm Son­der­müll wie bei­spiels­wei­se Dach­pap­pe abge­ben. Wil­fried Nün­thel wird den Vor­stand der Anla­ge Mar­ga­re­ten­hö­he Nord auf das Pro­blem Müll anspre­chen. Denn ver­mu­tet von den Sied­lungs­be­woh­nern wird, dass auch eini­ge Klein­gärt­ner zur Abfall­pro­ble­ma­tik im Gebiet bei­tra­gen.

S-Bahn nach Pan­kow
Von den Bewoh­nern der Klein­sied­lung wird seit lan­gem eine bes­se­re Anbin­dung an den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr (ÖPNV) gewünscht. Die BVG habe die Füh­rung einer Bus­li­nie durch die Sied­lung geprüft, aber wegen zu gerin­ger Nut­zer­zah­len abge­lehnt, sagt Dan­ny Frey­mark. »Inzwi­schen glau­be ich, dass wir eher eine S-Bahn­va­ri­an­te hin­krie­gen«, sagt er. Die Tras­se zwi­schen War­ten­berg und Blan­ken­burg wur­de bereits zu DDR-Zei­ten ange­legt und liegt seit­dem brach. »Mit der wach­sen­den Stadt Ber­lin stei­gen die Chan­cen, die Regi­on zwi­schen Pan­kow und Lich­ten­berg mit einer sol­chen Linie zu ver­bin­den«, sagt er. Mar­ga­re­ten­hö­he kön­ne dann eine S-Bahn­sta­ti­on bekom­men. Das ist noch Zukunfts­mu­sik, die CDU wer­de sich jedoch dafür ein­set­zen, ver­si­cher­te Frey­mark.

Arbei­ten an der Dorf­stra­ße ver­kür­zen
Wil­fried Nün­thel sagt, das eben­falls schon in der DDR geplan­te und 1994 in den Ber­li­ner Flä­chen­nut­zungs­plan (FNP) auf­ge­nom­me­ne Pro­jekt Tan­gen­tia­le Ver­bin­dung Nord (von der Mär­ki­schen Allee über Bit­ter­fel­der, Pablo-Picas­so, Egon-Erwin-Kisch-Stra­ße bis zur Bun­des­stra­ße 2) hal­te er per­sön­li­ch für unnö­tig. »Die BVV hat eine Prü­fung gefor­dert, ob die­se Pla­nung noch sinn­voll ist«, sagt er. Das sei aber der nächs­ten Legis­la­tur vor­be­hal­ten, also der Zeit nach den Ber­lin-Wahlen. Er begrün­det sei­ne Ansicht, war­um eine sol­che Tan­gen­tia­le ent­fal­len kön­ne mit den Pla­nun­gen für die Orts­um­fah­run­gen Ahrens­fel­de und Mal­chow. Wür­den die­se rea­li­siert, könn­ten sie den Ver­kehr aus der Regi­on auf­neh­men. Nün­thel infor­miert auch über einen Vor­schlag, die geplan­ten Arbei­ten auf der Dorf­stra­ße in Mal­chow zu ver­kür­zen. Die­se soll bekannt­li­ch ab Herbst 2016 grund­le­gend instand­ge­setzt wer­den. Die Dau­er der Arbei­ten an der Bun­des­stra­ße, die mit­ten durch das Dorf ver­läuft, wur­den zunächst von der Stadt­ent­wick­lungs­ver­wal­tung mit vier Jah­ren ange­ge­ben. Eine Umlei­tungs­stre­cke soll­te 10 Kilo­me­ter lang sein. »Inzwi­schen gibt es den Vor­schlag aus dem Nach­bar­be­zirk Pan­kow, tem­po­r­är eine Bau­stra­ße zu errich­ten.« Die­se kön­ne an der West­sei­te von Mal­chow (von der Ort­nit­stra­ße ent­lang des Fließ­gra­bens bis zum Blan­ken­bur­ger Pflas­ter­weg) ent­lang füh­ren, einen Zwei-Rich­tungs­ver­kehr ermög­li­chen und auch die Bus­se auf­neh­men. Hal­te­buch­ten für Schü­ler sol­len hier­bei die Ver­kehrs­si­cher­heit ver­bes­sern. Der Vor­teil sei nicht nur die Ver­kür­zung der Umfah­rung. Auch die Bau­zeit ver­rin­ge­re sich um die Hälf­te. »Das wird jetzt von der Senats­ver­wal­tung geprüft«, so Nün­thel.

Bei Plan­fe­stel­lungs­ver­fah­ren reden Bür­ger mit
Was bei den Tour-Teil­neh­mern in der Mar­ga­re­ten­hö­he für Bei­fall sorgt, wird jedoch beim Nach­fol­ge­spa­zier­gang in Mal­chow nicht von allen Teil­neh­mern so begeis­tert auf­ge­nom­men. Beim Treff auf dem Natur­hof an der Dorf­stra­ße, wo Wahl­kreis­kan­di­dat Gre­gor Hoff­mann, Vor­sit­zen­der der CDU-Frak­ti­on in der BVV, die Spa­zier­gän­ger begrüßt, kri­ti­sie­ren zwei Frau­en, die nach eige­nen Aus­sa­gen nicht aus dem Orts­teil stam­men, vehe­ment die Idee, eine Bau­stra­ße mit dem vor­ge­schla­ge­nen Ver­lauf ein­zu­rich­ten. Denn die­se berüh­re dann sen­si­ble Feucht­ge­bie­te. Die meis­ten Mal­chow­er for­dern schon seit Jah­ren eine Orts­um­fah­rung. Denn täg­li­ch quä­len sich zehn­tau­sen­de Autos über die Dorf­stra­ße, die Mal­chow qua­si in zwei Tei­le zer­schnei­det. Wil­fried Nün­thel ver­si­chert, dass bei einem Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren, das sol­ch gro­ßen Bau­pro­jek­ten vor­an­geht, ver­schie­de­ne Tras­sen auf ihre Eig­nung geprüft wer­den. »Und die Bür­ger haben die Mög­lich­keit, ihre Kri­ti­ken und Anre­gun­gen ein­zu­brin­gen.« Zunächst aber müs­se erst der Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan 2030 vom Deut­schen Bun­des­tag beschlos­sen wer­den ehe über­haupt wei­te­re Schrit­te erfol­gen könn­ten.

Zer­stör­te Kir­che soll mar­kiert wer­den
Unter­stüt­zung ver­spre­chen Wil­fried Nün­thel und Gre­gor Hoff­mann für ein Vor­ha­ben des Bür­ger­ver­eins »Wir für Mal­chow«. Die­ser will die in den letz­ten Kriegs­ta­gen 1945 zer­stör­te Dorf­kir­che, an die nur noch ein Rui­nen­rest auf dem Fried­hof an der Dorf­stra­ße erin­nert, wie­der auf­le­ben las­sen. Nach einer Idee des Land­schafts­ar­chi­tek­ten Mar­tin Ern­er­th soll kein Kir­chen-Nach­bau ent­ste­hen, son­dern der his­to­ri­sche Grund­riss von Kapel­le und Glo­cken­turm durch die Nach­zeich­nung der alten Mau­ern in ein­fa­cher Sitz­hö­he wie­der sicht­bar gemacht wer­den. Bernd Tan­ne­ber­ger, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Ver­eins, erläu­tert: »Aus den alten Feld­stei­nen, die hier auf dem Fried­hof lie­gen, wird das Kir­chen­schiff nach­ge­zeich­net. Der Turm des Got­tes­hau­ses soll durch ein etwa vier Meter hohes Baum­spa­lier sym­bo­li­siert wer­den.« Tan­ne­ber­ger sagt, man wol­le den Fried­hof damit wie­der mehr in das dörf­li­che Leben zurück­ho­len. Die neue Kir­chen­rui­ne sol­le nicht nur Raum zur stil­len Ein­kehr oder für Got­tes­diens­te bie­ten, son­dern auch für Lesun­gen oder pas­sen­de musi­ka­li­sche Ver­an­stal­tun­gen. Für die Aus­ar­bei­tung der Pro­jekt­idee gab es im ver­gan­ge­nen Jahr ers­te Mit­tel aus dem Kiez­fonds des Bür­ger­haus­hal­tes Lich­ten­berg. Die ver­an­schlag­ten Kos­ten für die Rea­li­sie­rung betra­gen mehr als 50.000 Euro. »Wir wer­den um Spen­der und Spon­so­ren wer­ben«, sagt der Bür­ger­ver­eins-Vize.

Herausgeber: CDU Lichtenberg | 04.06.2016

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