Meldung

Ärztemangel in Lichtenberg – Wie schlimm ist es wirklich?

Seit 2020 sind die Bezir­ke Lich­ten­berg und Mar­zahn-Hel­lers­dorf in einem gemein­sa­men Pla­nungs­be­reich zusam­men­ge­fasst. Dadurch hat der Senat die Mög­lich­keit, geeig­ne­te Stand­or­te für neue Haus­arzt­pra­xen geziel­ter aus­zu­wäh­len. Seit 2019 wur­den bereits 26 neue Ver­sor­gungs­zen­tren und Arzt­pra­xen eröff­net. Dies hat dazu bei­ge­tra­gen, die durch­schnitt­li­che Anzahl der Pati­en­ten pro Pra­xis deut­li­ch zu redu­zie­ren. Zusätz­li­ch bie­tet der Senat finan­zi­el­le För­de­run­gen für Ärz­te, die sich in der Regi­on nie­der­las­sen möch­ten. Geför­dert wer­den sowohl Neu­grün­dun­gen und Pra­xis­über­nah­men als auch die Errich­tung von Zweig­stel­len und die Anstel­lung neu­er Haus­ärz­te. Die Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung Ber­lin ver­gibt dar­über hin­aus Sti­pen­dien an Medi­zin­stu­die­ren­de, die sich im geför­der­ten Gebiet nie­der­las­sen wol­len.

Trotz die­ser umfang­rei­chen För­der­maß­nah­men gilt Lich­ten­berg für jun­ge Ärz­te nach wie vor als wenig attrak­tiv. Einen spe­zi­fi­schen Grund nennt der Senat nicht, jedoch ist es kein Geheim­nis, dass vie­le Ärz­te lie­ber pri­vat­ver­si­cher­te Pati­en­ten betreu­en, da die­se höhe­re Ein­nah­men gene­rie­ren. Die weni­gen Medi­zi­ner, die sich den­no­ch für die Regi­on ent­schei­den, arbei­ten hart, um die Belas­tung durch eine hohe Pati­en­ten­zahl zu bewäl­ti­gen.

Kon­kre­te Lösun­gen sind der­zeit rar. Aller­dings erweist sich das Kon­zept der von der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung betrie­be­nen Pra­xen als viel­ver­spre­chend. Ein Bei­spiel ist die Pra­xis am Pre­ro­wer Platz, zu der wir schon vie­le Bürer ver­mit­teln konn­ten. Das Modell ist sim­pel: Nor­ma­ler­wei­se lei­ten Ärz­te ihre Pra­xen eigen­ver­ant­wort­li­ch, ein­schließ­li­ch des Per­so­nal­ma­nage­ments und der Abrech­nung. Da dies jedoch immer weni­ger Medi­zi­ner reizt, über­nimmt die Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung die­se Auf­ga­ben und stellt die Ärz­te fest an. In Hohen­schön­hau­sen wird die­ses Kon­zept bereits erfolg­reich umge­setzt. Der Senat unter­stützt die­se Initia­ti­ve, doch ist noch offen, ob sich wei­te­re geeig­ne­te Stand­or­te für sol­che Pro­jek­te fin­den las­sen.

Für die Abge­ord­ne­ten hat die­ses The­ma ober­s­te Prio­ri­tät, wes­halb es auch in den 10-Punk­te-Plan auf­ge­nom­men wur­de. Wir ver­fol­gen die Ent­wick­lung der Pra­xen, die von der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung betrie­ben wer­den, mit gro­ßem Inter­es­se, da wir über­zeug­te Befür­wor­ter die­ses Kon­zepts sind. Gleich­zei­tig set­zen wir uns wei­ter­hin aktiv für die

Bekämp­fung des Ärz­te­man­gels ein. Jeder Bür­ger hat das Recht auf eine ange­mes­se­ne ärzt­li­che Ver­sor­gung, und die­sem Anspruch wol­len wir gerecht wer­den.

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Herausgeber: Danny Freymark | 24.10.2024

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